Der Winkelstehfalz ist im Bereich der traditionellen Klempnertechnik eine vergleichsweise junge Entwicklung: Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird er durchgängig in der Fachliteratur erwähnt. Bei Dachneigungen über 25° stellt er den Regelfall dar. Das Schließen der Falze von vorprofilierten Scharen ist im Vergleich zum Doppelstehfalz besonders einfach, da allein durch das Einfalzen nur noch eines Schenkels bereits der fertige Winkelstehfalz entsteht.

So findet der Winkelstehfalz seine Anwendung vorzugsweise im gestalterisch sichtbaren Bereich stärker geneigter Metallbedachungen und z. B. bei Brüstungen, Attiken oder Mansardenschrägen; sei es in klassisch vertikaler, schräger oder horizontaler Anwendung. Optisch breiter wirkend als der Doppelstehfalz, erhalten auch großflächige Objekte mit dem Winkelstehfalz eine lebendig-markante Struktur.